Glatte, satinierte Oberflächen
Kalandrierte Papiere erhalten ihre sehr glatte, satinierte Oberfläche, in dem das Papier, nach dem Verlassen der Papiermaschiene, zwischen angeheizte Walzen gepresst wird. Auf dieser Oberfläche erscheinen Aquarellfarben besonders brillant. Satinierte Oberflächen eignen sich besonders gut für feinste Detailzeichnungen, Lasuren und Auswaschungen, bei dem die Farbe wieder entfernt werden kann. Für großflächige Nass-in-Nass Arbeiten sind diese Papiere jedoch weniger geeignet.
Matte Oberflächen werden für zarte Darstellungen verwendet und eignen sich aufgrund der nur leicht unregelmäßigen Oberflächenstruktur besonders für Anfänger, da Pinselführung und somit Farbverlauf von der Oberfläche wenig beeinflusst werden. Zudem sind diese Oberflächen allen Aqurellmalern zu empfehlen, die gerne mit feingliedrigen Details arbeiten. Anwender erzielen volle Pinselstriche bei der Trockenmaltechnik und gleichmäßig strahlende Farbverläufe bei der Naß-in-Naß-Maltechnik.
Raue Oberflächen gehen in das Bild mit ein und bewirken kräftige, sogar reliefartige Darstellungen. Die raue, unregelmäßige , körnige Struktur lässt Aquarelle noch plastischer wirken und finden am häufigsten Anwendung. Die strukturierte Oberfläche entsteht entweder durch die Siebstruktur direkt bei der Produktion oder durch einen Prägevorgang nach der Produktion. Schnelle Pinselstriche auf trockener Oberfläche, leicht aufgetragen, geben nur teilweise eine geschlossene Einfärbung. Weiße „Lichtchen“ in den nicht mit Farbe ausgefüllten Vertiefungen der Oberfläche geben dem Bild einen reizvollen Ausdruck. Bei der Naßmaltechnik erfolgt eine Farbverstärkung an den tiefen Stellen. So entstehen Hell-Dunkel-Effekte, die die Leuchtkraft und Brillanz der Farbe beeinflussen. Bereits aufgetragene Farben lassen sich bis auf die ursprüngliche Weiße wieder aus den Papieren herausholen. (Ausnahme bilden hadernhaltige Papiere). Eine Oberfläche für stimmungsvolle Bilder, die sich für den flächigen Farbauftrag und für extreme Nass-in-Nass-Techniken sehr gut eignet.
Extra raue Oberflächen diese besonder ausgeprägte Oberfläche unterstreicht die Neigung zur „Lichtchen-Bildung“ zusätzlich. Bei dieser Oberfläche empfiehlt sich das Arbeiten in der Nasstechnik mit angemischten Farben.
Der Begriff Torchon stammt aus dem Französischen und assoziiert eine sehr grobe Leinenstruktur. Papiere mit dieser Bezeichnung weisen eine ausgeprägte, wolkenartige Oberflächenstruktur auf. Die Farbe verläuft auf diesen Papieren anders als auf den restlichen Aquarellpapieren. Nass-in-Nass bluten die meisten Farben extrem aus und es bilden sich markante Farbränder. Zudem wird die Farbe in der Leimung eingebunden, wodurch sehr farbbrillante Bilder entstehen. Torchon-Papiere sind für Anfänger ungeeignet und für den Könner prädestiniert.
Als Faustregel gilt:
Soll mehr detailliert, realistisch gemalt werden, sind eher matte Oberflächen zu empfehlen. Für eine großzügige, malerische Arbeitsweise oder die Granuliertechnik eignen sich raue und Torchon-Oberflächen besser.
Der Unterschied und somit die Namensgebung der beiden Produktlinien beruht auf den unterschiedlichen Herstellverfahren und der daraus resultierenden Qualität der Papiere. Bei der Papierproduktion werden zwei Arten von Maschinen eingesetzt, die Langsieb- und die Rundsiebmaschinen.
Die Papierherstellung auf der Langsiebpapiermaschine beginnt mit einem offenen Stoffauflauf, der mit einem hochverdünnten Faserstoff-Wasser-Gemisch beschickt wird. Dieses Gemisch verteilt sich gleichmäßig auf einem endlos umlaufenden flachen Kunststoffsieb, das an den Seiten in leichte Vibrationen versetzt wird. Während das Wasser nach unten durch das Sieb abläuft, findet auf der Oberfläche die Blattbildung statt, die Fasern verfilzen zu einer endlosen Papierbahn. Durch dieses Verfahren entsteht eine Ablagerung der Fasern nur in eine Richtung, die gleichzeitig das Fließverhalten der Farbe beeinflusst und es somit den Farbverlauf vorhersehbar macht. An der Langsiebmaschine werden bis zu 110 m Papier/min produziert.
Im Gegensatz dazu gibt es bei der traditionellen Papierherstellung an der Rundsiebpapiermaschine ein zylinderförmiges Sieb, welches in einem mit Faserbrei gefüllten Trog eintaucht. Aus dem Siebzylinder wird laufend Wasser abgepumpt, während sich der Zylinder dreht. Durch die drehende Bewegung findet eine willkürliche Ablagerung der Fasern auf dem umlaufenden Filz und somit die Blattbildung statt. Das Fließverhalten der Farben auf den Echt Bütten Papieren ist dadurch nicht vorhersehbar, sie werden deshalb eher erfahrenen Künstlern empfohlen. Je langsamer sich das Sieb bei der Herstellung dreht, desto hochwertiger ist das Endprodukt. Diese hochwertigen Büttenpapiere weisen einen 4-seitigen Echt-Büttenrand auf. An der Rundsiebmaschine werden bis zu 14m Papier/min produziert.
Die Bezeichnung "Büttenpapier" wurde ursprünglich für handgeschöpfte Papiere (aus der Bütte) gebraucht. Die heutige maschinelle Herstellung ist dem Handschöpfen noch in der langsamen, behutsamen Produktionsweise ähnlich. Die Hahnmühle gehört zu den wenigen Künstlerpapierfabriken weltweit, die dieses Herstellungsverfahren heute noch anwenden.
Für den Normalfall sind Blöcke vorzuziehen. Die hochwertigen Hahnemühle Aquarellblöcke sind rundum verleimt und zusätzlich mit einem Gazestreifen versehen, der eine optimale Planlage des Papiers gewährleistet. Das fertige Bild wird erst dann mit Hilfe eines Falzbeines aus dem Block herausgetrennt, wenn es vollständig durchgetrocknet und dadurch wieder glatt gezogen ist.
Einzelblätter, bei Echt-Bütten-Papier mit echtem Büttenrand und Wasserzeichen, sind von der visuellen Betrachtung ein noch hochwertigerer Malgrund.
Speziell bei der Nass-in-Nass-Maltechnik können diese Blätter über Stunden in Wasser vorgefeuchtet werden, ohne Schaden zu nehmen. Vor dem Bemalen sind die größeren Bögen dann mit einem Klebestreifen oder Reiszwecken auf einer starken Unterlage (Spanholzplatte) aufzuziehen.
Ja! Alle Hahnemühle Papiere sind gemäß DIN 6738, ISO 9706, ANSI Z 39.48-1992:
- neutralgeleimt und damit säurefrei
- haben einen pH-Wert zwischen 7,5 und 9,5
- sind mit mindestens 4% Calciumcarbonat (CaCO3) gegen Luftschadstoffe gepuffert
- frei von verholzten Fasern
- aus gebleichten (tcf/ecf) Zellstoffen und/oder Linters (Baumwollfasern)
- hoch lichtbeständig
- extrem alterungsbeständig – über 100 Jahre (höchste Lebensdauerklasse)
Und als erster Papierhersteller weltweit stellt die Hahnemühle bereits seit 1965 ausschließlich vegane Papiere her. Was genau bedeutet das? Tierische Leime aus Gelatine oder Substrate tierischen Ursprungs sind in Hahnemühle-Papieren verboten. Hahnemühle-Papiere enthalten einen Leim auf Basis einer synthetischen Verbindung. Er ist biologisch abbaubar, enthält keine gentechnisch veränderten Organismen, schädliche oder giftige Substanzen. Er ist sogar von internationalen Aufsichtsbehörden für die Verwendung in Papieren mit Lebensmittelkontakt zugelassen.
Der Begriff „Feinpapier" gilt als Klassifizierung für qualitativ hochwertige Papiere für verschiedene Anwendungsbereiche. In einer Zeit, in der Papier als Massenware offeriert wird, ist eine Differenzierung besonders notwendig.
Für den Massenbedarf, bei dem es auf dauernde Haltbarkeit nicht besonders ankommt, genügen holzhaltige Papiere, die sehr schnell vergilben. Eine etwas bessere Qualität stellen holzfreie Papiere dar, die aus gebleichten Zellstoffen hergestellt sind.
Gegenüber diesen Massenpapieren zeichnen sich Hahnemühle Feinpapiere vor allem durch ihre hohe Licht- und Alterungsbeständigkeit aus.
Ja, wir vertreiben unsere Produkte im Künstlerfachhandel und betreiben einen Online-Shop und versenden in alle EU-Staaten - außer Frankreich. Die Zahlung erfolgt in Euro. Außerdem gibt es einen Hahnemühle Online-Shop in Groß Britannien. Des weiteren finden Sie unsere Produkte auf diversen Online-Plattformen. Einen Verkauf vor Ort an unserer Produktionsstätte gibt es nicht.
Wenn Sie einen Händler in Ihrer Nähe suchen, schauen Sie bitte hier.